Anja und Herbert berichten von ihrer Arbeit

Schaut euch den Film an!

Wir möchten euch in diesem GEW-Info und in den folgenden einzelne Personen vorstellen, die repräsentativ für unsere GEW Fraktion im Gesamtpersonalrat sind und die im Mai für eine Wiederwahl antreten.

In diesem ersten Info stellen wir euch den Vorsitz des GPRS vor, bestehend aus Herbert Graf, Vorsitzender und Anja Saling, stellv. Vorsitzende.

Schaut euch auch den das Interview im Film an: 
„Personalratswahlen 2024: GEW Main-Kinzig-Kreis stellt sich vor!“
[Youtube-Link]

 

Herberts Weg zur GEW und zum GPRS

Ich bin immer schon Gewerkschafter gewesen, seit ich im Berufsleben stehe: nach dem Studium bei einer Bank, im Schuldienst in der GEW; da waren immer die netteren Leute, Mitglied und später Moderation der Schulgruppe, Der Weg zum Personalrat führt über die Gewerkschaft. Ohne Gewerkschaft und den entsprechenden Background ist keine vernünftige Personalratsarbeit möglich. Seit 2008 in unterschiedlichen Konstellationen im Kreisvorsitz des KV Gelnhausen, seit 2008 auch im GPRS (ehemals GPRLL); seit 2016 in unterschiedlichen Konstellationen auch im Vorsitz.

Anjas Weg zur GEW und zum GPRS:

Ich bin zum Gesamtpersonalrat als Mitglied in der GEW und über meine Tätigkeit als Schulpersonalrätin gekommen. Ich bin Grundschullehrerin und nun seit fast 12 Jahren an der Adolf-Reichwein-Schule in Rodenbach als Personalrätin im Einsatz. Angesprochen von der damaligen Vorsitzenden des Gesamtpersonalrates bin ich seit 2016 in diesem Gremium und seit 2,5 Jahren mit Herbert zusammen im Vorsitz.

Ich mache diese Arbeit sehr gerne, weil wir zum einen ein gutes Team sind, ich habe in den vergangenen 2 Jahren sehr viel dazu gelernt und zum anderen, weil sich der Blick weitet, wenn man „über den Tellerrand“ der eigenen Schule und ihrer Probleme hinausblickt.

 

Was macht ihr denn im Schulamt?

Beratung einzelner Personen und Schulpersonalräte, Vorbereitung der Sitzungen; kontinuierliche Arbeit, z.B .an Dienstvereinbarungen. Wir haben zwar unser Büro im Schulamt, sind aber nicht Teil des Schulamtes. Wir sind eigenständig und unabhängig; dabei sind viele mittlerweile auf dem „kleinen Dienstweg“ lösbar, d.h. direkte Gespräche mit Dezernent_innen und der Amtsleitung lösen häufig schon Probleme. Dabei ist der GPRS für uns das wichtigste Forum, an dem nichts vorbeigehen darf (Bericht!!!) wobei uns wichtig ist, auch die anderen Fraktionen gleichberechtigt in alle Angelegenheiten miteinzubeziehen. Herbert ist aber auch viel an Schulen unterwegs, berät Schulpersonalräte und Einzelpersonen. Alles in allem gibt es viel Bürokratie, bei der man manchmal dem Amtsschimmel ein bisschen auf die Sprünge helfen muss.

Ein wichtiger Teil unserer Arbeit sind die Versetzungen. Wir erhalten Anfragen von Personen, die gerne versetzt werden möchten, die häufig schon erfolglos mehrere Versetzungsanträge gestellt haben und uns um Hilfe bitten.

Versetzungsgründe können gesundheitliche Probleme sein und eine weite Anfahrt zur Dienststelle, also der Schule. Die Kolleginnen und Kollegen möchten in der Regel näher an ihrem Wohnort arbeiten, um Familie und Beruf besser vereinbaren zu können oder im Fall von gesundheitlichen Gründen überhaupt arbeitsfähig zu sein.

Wir nehmen Kontakt zu den KollegInnen auf, sprechen mit einzelnen Dezernenten und nehmen es mit auf die gemeinsame Sitzung mit der Amtsleitung.

Was beschäftigt euch im Moment am meisten?

Die Verhandlungen zu insgesamt drei Dienstvereinbarungen (elektronische Kommunikation, Betriebliches Eingliederungsmanagement, Einsatz von Förderschullehrkräften im Rahmen des inklusiven Unterrichts): Dienstvereinbarungen sind Einigungen mit der Dienststelle zu Themen, bei denen der GPRS in der Mitbestimmung ist, d.h. wo die Dienststelle bei entsprechenden Maßnahmen dessen Zustimmung braucht. BEM = betriebliches Eingliederungsmanagement. Hinter diesem sperrigen Begriff steht das Bemühen, nach Krankheit wieder gut ins Berufsleben einzusteigen bzw. zukünftig Krankheit zu vermeiden. Die Verhandlungen dazu waren ein langer, zäher Prozess. Das lag u.a. auch daran, dass die Amtsjuristen völlig überlastet sind. Vor einem halben Jahr war unser Entwurf fertig, in der letzten Sitzung im Januar 2024 haben wir dann endlich unterzeichnet. 

Es erreichen uns tagtäglich viele Anfragen von Schulpersonalräten, die uns um Unterstützung bitten, weil sie Probleme mit ihren Schulleitungen haben.

Dabei stellen wir fest, dass einige Schulleitungen wenig Kenntnis über die Rechte des Schulpersonalrates zu haben scheinen oder auch bewusst den Personalrat nicht informieren, obwohl dieser ein Informationsrecht hat.

Wir stärken den Schulpersonalräten den Rücken, geben Argumentationshilfen auf Basis des Personalvertretungsgesetzes, sprechen mit Dezernenten und vermitteln Gesprächstermine. 

In Einzelfällen gehen wir auch an die Schulen und beraten vor Ort.

Was war ein Highlight bei eurer Arbeit?

Während der Vakanz der Amtsleitungsstelle hatten wir ständig wechselnde Ansprechpartner. Daraufhin haben wir ein Forderungspapier verfasst und in der Sitzung vorgetragen. Das Amt hat reagiert und ist fortan durch ein festes Führungstrio vertreten gewesen.

Dann noch die Modernisierung der DV elektronische Kommunikation. Ehemals nur auf E-Mails bezogen, werden jetzt andere Kommunikationsmöglichkeiten miteinbezogen (Messengerdienste, Schulportal usw.)

Viel Arbeit, zähe Verhandlungen, aber schlussendlich ein Erfolg für die Kolleg_innen.

Was motiviert euch für diese Arbeit?

Anja und Herbert sagen von sich, sie hätten schon immer einen sehr starken Gerechtigkeitssinn. Wenn sie sehen, dass jemand schlecht behandelt, gekränkt oder benachteiligt wird, müssen sie einschreiten und helfen. Die Arbeit für die Kolleginnen und Kollegen gibt aber auch Energie und Motivation aus sich heraus, einfach, weil man sieht, dass man vielen Menschen helfen kann.

Was nervt euch am meisten?

Die Langsamkeit mancher Prozesse hier im Schulamt – wobei das Amt häufig nichts dafür kann. Manche Stellenbesetzungsverfahren ziehen sich über Monate und Jahre – weil Beurteilungen aus anderen SSA-Bereichen nicht vorliegen, weil Bewerber_innen Widerspruch einlegen, weil Bewerber_innen kurzfristig einen Rückzieher machen und dann wieder neu ausgeschrieben werden muss usw.

Was hilft euch am meisten?

Die Expertise und die Unterstützung aus dem Gremium – und Schokolade in jeglicher Form.

Warum GEW?

Das ist einfach die Gewerkschaft mit der besten Expertise, mit der besten Rechtsabteilung, mit Unterstützung und Strukturen vor Ort.

 

Wie kann man euch erreichen?

info@gew-main-kinzig.de

a.saling@gew-main-kinzig.de

h.graf@gew-main-kinzig.de

Mobil +49 176 50353712

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