Schulentwicklungsplanung in Hanau

Grundschulentwicklungsplan

- noch nicht genehmigt und schon Makulatur?

GEW sieht dringenden Handlungsbedarf

Die Stadt Hanau hat eine Studie zur Schulentwicklung in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse jüngst veröffentlicht wurden. Die Studie sollte eigentlich als Grundlage für einen neuen Schulentwicklungsplan für die weiterführenden Bildungseinrichtungen dienen, hat aber gleichzeitig heftige Probleme im Bereich der Grundschulen aufgezeigt. Deswegen sieht der Kreisvorstand Hanau der GEW dringenden Handlungsbedarf im Bereich der Grundschulen.
Wegen einer Reihe von Wohnungsbauprojekten aber auch einer Steigerung der Geburtenrate wächst Hanau stark. Das hat massive Auswirkungen auf die Schulland-schaft. Laut Wolf Krämer-Mandeau, Planer der Studie zur Schulentwicklung, besteht bereits im Jahr 2024 ein Mehrbedarf von fünf zweizügigen Grundschulen.
„Bedenkt man, dass die Planungs- und Bauzeiten mehrere Jahre in Anspruch nehmen, wird deutlich, dass dringend gehandelt werden muss, zumal der Bedarf ja auch vor 2024 schon ansteigt“, stellt Heinz Bayer, Mitglied im GEW Kreisvorstand fest.
Fünf zweizügige Grundschulen entsprechen 40 Klassenräumen, die stadtteilgerecht entstehen müssen.
Der Schulentwicklungsplan 2018-2022, der dem Kultusministerium zur Genehmigung vorliegt, sieht bisher den Bau einer dreizügigen Grundschule auf dem Areal Pioneer vor. Rechnet man die Modernisierungen an der Erich-Kästner-Schule, der Geschwister-Scholl-Schule, der Friedrich-Ebert-Schule und der Anne-Frank-Schule hinzu, könnten etwas weniger als zwanzig neue Klassenräume entstehen. Mehr als zwanzig weitere werden fehlen.
Die GEW befürchtet, dass es im Stadtteil Großauheim/Wolfgang trotz des geplanten Neubaus einer Grundschule im Pioneer Areal Probleme geben wird. Laut Studie wird dort die Schülerzahl an Grundschulen um fast ein Drittel steigen. Auch im Stadtteil Nordwest, an der Erich-Kästner-Schule werden trotz der Schaffung von zusätzlichen Räumen für die Nachmittagsbetreuung und der dadurch möglichen Rückgewinnung von Klassenräumen vermutlich eine Reihe weiterer Klassenräume fehlen. Auch in Steinheim und möglicherweise auch in Klein-Auheim wird die Zahl der Klassenräume trotz Baumaßnahmen nicht ausreichen.
„Die gesamte Schullandschaft in Hanau muss sich wachsenden Schülerzahlen anpassen. Der in Genehmigung befindliche Schulentwicklungsplan für die Grundschulen bietet leider keine ausreichende Grundlage mehr. Hanau muss umplanen, vor allem aber handeln“, stellt Heinz Bayer klar.