A13 für alle

Unterrichtsverpflichtung der Lehrkräfte senken

Bezahlung erhöhen

Grundschullehrkräfte aus den GEW-Kreisverbänden Hanau, Gelnhausen und Schlüchtern versammelten sich am 14. November vor dem Staatlichen Schulamt Hanau, um zum zweiten Mal auf den Tag aufmerksam zu machen, an dem – gemessen an der Besoldung aller andern Lehrkräfte in Hessen – die Bezahlung der Grundschullehrkräfte endet.

Aus dem Kreisvorsitzendenteam der GEW-Hanau stellten Ingabritt Bossert und Christiane Östreich die stets anwachsenden Tätigkeiten und Aufgaben von Grundschullehrerinnen dar. Die Mauer aus „Belastungssteinen“ wurde erneut vor dem Staatlichen Schulamt des Main-Kinzig-Kreises in Hanau aufgebaut.

Aber obwohl ihr Studium die gleiche Ausbildungsdauer und Qualifikation wie bei den Lehrkräften mit Lehramt an Haupt- und Realschulen in Hessen umfasst und sie eine höhere Unterrichtsverpflichtung haben, werden Grundschullehrerinnen und -lehrer bei der Besoldung schlechter gestellt.

Heike Rickert-Fischer aus dem Kreisvorsitzendenteam des Kreisverbandes Gelnhausen stellte fest, dass die Besoldung der Lehrkräfte an Grundschulen nach A12 eine mittelbare Diskriminierung der überwiegend weiblichen Beschäftigten darstellt. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der Juristinnen Kocher, Porsche und Wenckebach vom Februar 2016.

Die GEW-Hessen fordert deshalb Gleichbehandlung sowohl hinsichtlich der Pflichtstundenzahl als auch hinsichtlich der Vergütung nach A 13. Dieser Schritt der Gleichstellung ist überfällig und mehr als gerechtfertigt. Das Prinzip „Kleine Kinder – kleines Gehalt“ muss auch im Interesse der Schülerinnen und Schüler durchbrochen werden; denn zunehmend steuert auch Hessen auf einen Lehrkräftemangel an Grundschulen zu.

Das alles ist nicht zum Nulltarif zu haben. Doch wenn wir die wissenschaftlichen Erkenntnisse z. B. des Bildungsforschers Prof. Klemm ernst nehmen, dass es gerade auf den Anfang der Lernbiografien der Kinder in Kita und Grundschule ankommt, müssen wir genau an dieser Stelle ansetzen. Mehr Geld für die Grundschulen ist ein aktiver Beitrag, Bildungsbenachteiligung von Kindern auszugleichen und einen Beitrag zu mehr Chancengleichheit zu leisten. Im November werden bundesweit immer wieder Aktionen zu der Situation der Grundschulkolleginnen und
–kollegen stattfinden. Erste Fortschritte wurden in Berlin erreicht, wo die gleiche Bezahlung aller Lehrkräfte im Koalitionsvertrag festgehalten wurde.

Nachdem viele Kolleginnen und Kollegen bereits am Vormittag in den Schulen durch das Tragen eines Buttons und mit Luftballons auf ihre Forderungen aufmerksam gemacht hatten, trafen sich Nachmittag ihre Vertreterinnen und übergaben ein Schreiben mit ihren Forderungen an die Schulamtsleitung.