Bezahlte Sommerferien

Erfolgreicher Kampf der GEW

Nach vielen Jahren hartnäckiger Auseinandersetzungen ist es endlich geschafft:

Mehr als die Hälfte der mit befristeten Angestelltenverträgen beschäftigten Lehrerinnen und Lehrer im Main-Kinzig-Kreis bekommen die Sommerferien 2009 bezahlt.

In den letzten Jahren war es stets so, dass für mehrere hundert Lehrkräfte der befristete Angestelltenvertrag mit dem letzten Schultag vor dem Sommerferien endete  – „ein Unding, wie das Land Hessen sich auf Kosten der Bundesagentur für Arbeit um die Bezahlung der verdiente Urlaubstage drückte“ – beschrieb Klaus-Dieter Leetz, Mitglied im Kreisvorstand Hanau der GEW und Vorsitzender des Gesamtpersonalrates der Lehrerinnen und Lehrer beim Staatlichen Schulamt für den Main-Kinzig-Kreis die Situation. Alle Vorstöße und Initiativen der Vergangenheit, diesen unbefriedigenden Zustand zu verändern stießen bei  CDU-Kultusministerin Wolff nur auf taube Ohren. Erst eine neue rechtliche Regelung im März 2009 ermöglichte die Bezahlung der Sommerferien für die überwiegende Zahl dieser Lehrkräfte. Mit den Worten: „In diesem Punkt verdient das Staatliche Schulamt für den Main-Kinzig-Kreis  ein uneingeschränktes Lob“, bewertet Heinz Bayer, Vorsitzender des Kreisvorstandes Hanau dessen Arbeit.

„Rasch und großzügig wurde die politische Absicht der Kultusministerin zu Gunsten dieser eher benachteiligten Gruppe von Lehrkräften umgesetzt.“ Von 438 befristeten Angestelltenverträgen wurden 46 Verträge bis zum 31.7.2009 verlängert  (das heißt wenigstens bis Mitte der Sommerferien ), 211 Verträge bis zum 23.8.2009 (bis zum Ende der Sommerferien), einige Verträge wurden sogar über die Sommerferien hinaus verlängert. „Endlich bekommen auch diese Lehrkräfte ihre verdienten Urlaubstage in den Sommerferien von ihrem Arbeitgeber, dem Land Hessen bezahlt und müssen sich nicht mehr wie in der Vergangenheit bei der Bundesagentur für Arbeit arbeitslos melden“, freut sich Meike Schmidt vom Kreisverband Schlüchtern der GEW. Aber an einer Schule gibt es nur wenig Grund zur Freude: An der Eugen-Kaiser-Schule in Hanau dürfen sich von 22 Lehrkräften mit befristeten Angestelltenverträgen gerade einmal 3 freuen –  nur sie, etwas mehr als 10%, bekommen die Sommerferien bezahlt, die anderen 18 erleben die gleiche Prozedur wie in der Vergangenheit: Ein ganzes Schuljahr arbeiten, in den Sommerferien arbeitslos, vielleicht mit Glück nach dem Sommerferien wieder einen Vertretungsvertrag.

„Der Frage, warum die Quote an der Eugen-Kaiser-Schule so gering ist, muss unbedingt nachgegangen werden“, sagte Manfred Wagner, „diese Schule gehört zu den so genannten Selbstverantwortung- plus – Schulen, die auch ihren Etat selbst verwalten. Soll hier weiterhin auf Kosten der Schwächsten gespart werden?"