Bildung braucht bessere Bedingungen | Gelnhausen

GEW Gelnhausen

Die Aufgaben und Anforderungen, die an die Schulen und die Lehrkräfte gestellt werden, haben in den letzten Jahren stetig zugenommen: Ganztag, Inklusion, Beschulung von Seiteneinsteigerinnen und -einsteigern sind hierzu nur einige Stichworte.

Gleichzeitig haben sich die Rahmenbedingungen beständig verschlechtert, sei es die Ausstattung oder der bauliche Zustand der Schulgebäude.

Auch bei den Arbeitsbedingungen hinkt Hessen in Bezug auf Bezahlung und Arbeitszeit der Beschäftigten bundesweit weiterhin hinterher.

Mittlerweile fehlen deshalb qualifizierte Lehrkräfte an allen Ecken und Enden. Die Anzahl befristeter Beschäftigungsverhältnisse hat stetig zugenommen. Auch im Main-Kinzig-Kreis ist das nicht anders.

Um diese Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit in der Bildungspolitik der hessischen Landesregierung öffentlich stärker ins Bewusstsein rücken, gab es deshalb auch für unseren Landkreis eine eindrucksvolle Aktion. Auf dem Hanauer Freiheitsplatz wurde, auch unter Beteiligung von GEW-Mitgliedern aus Gelnhausen, eine „Klagemauer“ des Politikversagens im Bildungsbereich errichtet und in Reden auf dieses Politikversagen aufmerksam gemacht.

Auch Christoph Degen, bildungspolitischer Sprecher der SPD, war anwesend und unterstützte die Gewerkschaftler mit einer kurzen Rede in deren Anliegen. „Schreibt weiter Protestbriefe und macht öffentlich auf die Missstände an den Schulen aufmerksam!“, forderte er die anwesenden Lehrerinnen und Lehrer auf.

„Ein Staat, der sich durch seine Steuerpolitik die Reichen begünstigt und dadurch auf Steuereinnahmen in Milliardenhöhe verzichtet, verhindert die Schaffung wirklich guter Bedingungen in den Bildungseinrichtungen. Es ist nicht generationengerecht, heutigen Kindern und Jugendlichen mit dem Argument fehlender Mittel gute Lernbedingungen zu verwehren. Gute Bildung kostet Geld!“, erläuterte Herbert Graf, einer der Vorsitzenden aus dem Führungstrio des GEW Kreisverbands Gelnhausen, am Rande der Kundgebung.

Viele Passanten zeigten sich an dem Thema interessiert und bestätigten im Gespräch mit den Protestierenden aus Eltern- oder Schülerinnensicht die angeprangerten Missstände.