Dreierteam an der Spitze der GEW Hanau

Ingabritt Bossert, Anja Saling und Jörg Engels leiten den Kreisverband

23 weitere Mitglieder sind in den Vorstand gewählt worden

Die Mitglieder des Kreisverbandes Hanau der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) haben dieser Tage turnusgemäß ihren Vorstand neu gewählt. Der Kreisverband wird künftig von Ingabritt Bossert, Anja Saling und Jörg Engels geleitet. Das Team und 23 weitere Mitglieder sind in den Vorstand gewählt worden.

Das neu gewählte Vorsitzendenteam ist von zwei auf drei Mitglieder personell verstärkt und gleichzeitig verjüngt und steht damit für neuen Schwung.
Als weitere Mitglieder gehören Rosmarie Bayer, Heinz Bayer, Susanne Clobes, Jacqueline Fehr, Marliese Fent, Carolin Fischer, Brigitte Fuhrich, Werner Hein-Ortel, Wulf Hilbig, Verena Körner-Pohl, Elisabeth Kretzschmar-Wegner, Marina Möller, Christiane Östreich, Clara Ortel, Janina Piee, Marcus Prüßmeier, Jürgen Rapp, Nicole Schleiff, Gudrun Schmid, Gunhild Stein, Bernd Steinlein, Hannelore Wudy und Janis Zieger dem Kreisvorstand an.

Die Mitgliederversammlung beschäftigte sich jedoch nicht nur mit Rechen-schaftsberichten und Neuwahlen. Den Schwerpunkt der Mitgliederversammlung bildete ein Referat von Tony Schwarz, dem stellvertretenden Landesvorsitzenden der GEW Hessen: „Neue Landesregierung – gewerkschaftliche Perspektiven?“

Tony Schwarz betont, dass sich die GEW einen anderen Kultusminister und einen anderen Koalitionsvertrag gewünscht hätte. Der beschlossene schwarz-grüne Koalitionsvertrag bietet außer Symbolpolitik und Lippenbekenntnissen nicht viel Neues.

Statt die Arbeitsbedingungen angesichts teilweise unbeschulbarer Klassen zu verbessern, werden die Kolleginnen und Kollegen wie bisher auf Fortbildung verwiesen. Statt intensiver Förderung wird weiter auf Tests und Screening gesetzt, auch wenn man weiß, dass sie wie Vera 3 und 8 eine Zusatzbelastung ohne Mehrwert für den Unterricht darstellen. Der Inklusion wird zwar diesmal ein eigenes Kapitel gewidmet, aber die durchgreifenden Veränderungen, die notwendig wären, sucht man vergebens. G8 und G9 sollen im Gymnasium als Parallelangebote erhalten bleiben, obwohl das einen unverhältnismäßigen Mehraufwand erfordert.

Die massiven Proteste der Schulen und die Überlastungsanzeigen haben zwar zu einigen Verbesserungen geführt, wie zum Beispiel die Ausweitung der Lehrerzahl, die unterrichtsbegleitende Unterstützung durch sozialpädagogische Fachkräfte (UBUS) und künftig einige Verwaltungskräfte. Die Maßnahmen reichen aber bei weitem nicht aus, um dem veränderten Schülerklientel gerecht zu werden.

In der Aussprache wird heftig kritisiert, dass das Kultusministerium die Disziplinarverfahren anlässlich des Warnstreiks vom 16.06.2015 völlig rechtswidrig weiter unbearbeitet aussetzen will. Das Hessische Disziplinargesetz (HDG) sieht ein „Disziplinarverbot wegen Zeitablaufs“ vor. Danach dürfen Verweise nicht mehr erteilt werden, wenn mehr als zwei Jahre vergangen sind. Geldbußen dürfen nach drei Jahren nicht mehr verhängt werden. Beide Fristen sind bereits jetzt lange verstrichen.

Die Mitgliederversammlung endete mit dem Dank an Heinz Bayer, der nach 29 Jahren aus dem Amt des Kreisvorsitzenden ausscheidet. Er wurde mit einer Standing Ovation gefeiert.